Nachdem es zu Jahresanfang einen Eigentümerwechsel bei der „Neue Kur – Apotheke“ und der „Brunnen – Apotheke“ in Bad Hönningen gegeben hatte, wurde nun die Filiale in der Fußgängerzone, die „Neue Kur – Apotheke“ geschlossen. Damit ist die Zahl der Apotheken vor Ort, nachdem vor ein paar Jahren auch die „Sprudel – Apotheke“ verschwunden ist, von ehemals drei auf mittlerweile nur noch eine Apotheke gesunken.
Da viele vergleichbare Orte mit 6000 Einwohnern und weniger über deutlich mehr Apothekenfilialen verfügten, stellt sich für die Bad Hönninger Sozialdemokraten nun die Frage, ob diese eine Apotheke zur Versorgung der Bevölkerung noch ausreicht.
Hinzu komme, so SPD- Vorsitzender Jörg Honnef, dass im Innerort auch die Gemeinschaftsarztpraxis Höhler/ Sattler/ Hauschild angesiedelt ist. Da sei es nicht verwunderlich, dass man auch nach einigen Wochen noch immer erstaunte Patienten vor der verschlossenen Tür stehen sehe, die nach dem Arztbesuch gleich in ihre „Apotheke um die Ecke“ gehen wollten.
Zurecht beklagten heute viele niedergelassene Apotheker, dass immer mehr Kunden auf Internetangebote ausweichen. Wenn man aber den Service vor Ort immer weiter ausdünnt, wird dieser Trend nach Ansicht der Bad Hönninger SPD nur weiter verstärkt. Von daher hofften viele Bad Hönningerinnen und Bad Hönninger, dass die Schließung nur ein vorübergehender Zustand ist.
Die SPD – Fraktion im Stadtrat hat darum eine entsprechende Anfrage gestellt und möchte unter anderem wissen, ob es seitens der Abteilung „Wirtschafts- und Strukturförderung“ bei der Verbandsgemeinde bereits entsprechende Gespräche mit Eigentümer, Betreiber oder potenziellen Interessenten gegeben hat. Zudem fragt Fraktionssprecher Thomas Gollos nach, ob ein Gespräch mit dem Landesapothekerverband stattgefunden hat, der über die öffentlichen Apotheken nach SGB V die „ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln“ sicherstellen soll.
Bedauerlich sei zudem das grundsätzliche Problem, dass nun wieder ein weiteres Ladenlokal im Bereich „Fußgängerzone“ (ein Sportgeschäft schräg gegenüber schloss vor kurzem ebenfalls) leer stehe. Damit sehen sich die SPDler zusätzlich in ihrem Vorschlag bestärkt, über das Städtebauförderprogramm mit entsprechender Landesförderung für maximal drei Jahre endlich einen professionellen Quartiersmanager einstellen zu können, der die Struktur- und Leerstandsprobleme im Fördergebiet in Abstimmung mit dem Rat aktiv angeht.